Reise durch Patagonien & Feuerland Teil I: 1 Tag in Buenos Aires & Wandern im Feuerland

Das Beste kommt immer zum Schluss oder? Die Vorfreude auf all unsere anderen Weltreiseziele waren zwar nicht weniger ausgeprägt, aber Patagonien stellen wir uns einfach gigantisch vor. Wir haben uns so lange darauf gefreut und nun ist es endlich so weit, oder leider schon, denn es heißt auch, dass es bald Heim geht… Wir haben 7 Wochen Zeit und reisen von Ushuaia (nun kann man es wirklich sagen: Am Arsch der Welt) bis hoch in die Salzwüste von Bolivien. Zwar mussten wir sehr viel streichen, aber 7 Wochen sind schon der Hammer, eine einmalige Chance Südamerika lieben zu lernen – und in Buenos Aires sind wir schon dem Kontinent verfallen ?

In Buenos Aires waren wir nur eine Nacht, wir hatten uns damals bei der Planung entschieden den Fokus auf Patagonien zu legen. Klingt zwar komisch bei 7 Wochen Zeit, aber das ist leider nicht viel für das riesen und lang gestreckte Land. Den Norden Argentiniens inklusive Buenos Aires werden wir auf jeden Fall nochmal wann anders bereisen.
In diesem Artikel folgen Tipps für einen kurzen Aufenthalt in Buenos Aires und zur südlichsten Stadt der Welt.

Einmal auf der Karte dargestellt:

Buenos Aires

Was eine Anreise! Von Kapstadt sind wir erst 11 Stunden in die Türkei geflogen, um dann von dort 18 Stunden nach Buenos Aires zu fliegen. Angekommen sind wir spät abends, sodass wir direkt ins Bett fallen konnten. Super, denn so waren wir direkt im Rhythmus der Zeitumstellung (-5 Stunden zu Südafrika).
Vom Flughafen in die Stadt zahlt man 780 Pesos. Zwar gibt es auch Uber, aber um 0 Uhr gabs es keine Fahrer, sodass wir auf ein Taxi ausweichen mussten.

Somit hatten wir einen vollen Tag um die Stadt im Schnelldurchlauf zu erkunden. Wir haben ganz schön viel gesehen in Anbetracht der Zeit ? Die Stadt hat uns auf Anhieb total gut gefallen. Ich muss sagen, dass ich nach so viel Asien auf dieser Reise und auch vor der Weltreise bereit bin für neue Kontinente. So toll Asien ist, aber wie geil ist es bitte keine 100 Roller zu sehen und nicht so ein Chaos und Dreck auf den Straßen zu haben?
Buenos Aires war jedenfalls der perfekte Start für Südamerika. Die Stadt ist super lebendig, charmant, sauber, hat viele tolle Bars und ist dazu sehr vielfältig.

Unsere Unterkunft

1828 Smart Hotel, 2 Nächte

Das Hotel liegt im Stadtteil Palermo und hat den perfekten Standort. Von dort sind es keine zwei Minuten Laufweg in den szenigen Stadtteil mit zig Restaurants und coolen Craft Beer Bars, hier scheinen sich viele junge Leute aufzuhalten. Zudem hat das Hotel nur wenige Zimmer, was wir wieder sehr angenehm fanden. Das Internet ist fix und die Zimmer haben eine super Größe. Hier würden wir wieder herkommen!

Was wir unternommen haben

Free Walking Tour durch den Stadtteil „La Recoleta“

Start: 10.30 Uhr am Opernhaus
Dauer: ca. 3 Stunden
Kosten: eigene Entscheidung, wir haben 200 Pesos gegeben

Ich bin Fan von diesen Touren, denn man muss nix vorher buchen und wird von Locals durch die Stadt geführt. Für uns der optimale Weg bei so wenig Zeit die Stadt kennenzulernen und einen ersten Überblick zu bekommen.
Los gings am Opernhaus, wo der Guide interessante Infos zur Stadt gibt. Auf der Tour stellt man schnell fest, dass die Stadt super viele Parks hat, ich kann nicht mehr wieder geben wie die alle hießen, sie waren aber sehr hübsch!
Teil der Tour ist außerdem die riesen breite Straße die durch die ganze Stadt führt. Diese Avenue ist das Prachtstück und Stolz der Stadt – nur etwas fragwürdig, wie diese entstanden ist, denn es wurden einfach alle Häuser abgerissen um Platz zu schaffen. Und wenn man fragt wieso – weil sie es können. Haha, tolle Antwort ?
Weiter geht’s in Regierungsviertel mit all den Botschaften und prunkvollen Häusern. Man stellt fest, dass die Stadt sehr europäisch wirkt – und genau das war das Ziel von Buenos Aires. Ich muss sagen: es ist ihnen gelungen!
Die letzte Station ist der Friedhof La Recoleta. Zurecht fragt man sich hä?! Der Friedhof ist so außergewöhnlich, weil er a) riesig ist und b) ein Mausoleum größer ist als das andere. Hat mich stark an den Friedhof in Rom erinnert, sollte man sich mal ansehen!

Auf dieser Website erfahrt ihr mehr: http://www.buenosairesfreewalks.com/#morning

Von dort sind wir mit dem Uber weiter ins „La Boca“ Viertel gefahren.

La Boca – das Viertel des Fußballs

Wenn Argentinien auf eins stolz ist, dann auf den Fußball! Der Stadtteil ist geprägt von einem riesen Stadion! Ok, das war für mich nicht so interessant, aber der Rest des Stadtteils! Suuuper charmant und man kann es nur lieben! Es gibt ein paar Straßenzüge, in denen alle Häuser bunt angemalt sind und einfach nur Fröhlichkeit ausstrahlen. Dem Tourismus ist das natürlich auch nicht entgangen und es gibt zahlreiche Restaurants. Schien für uns überhaupt nicht künstlich, sondern total passend. Man sieht in einigen Restaurants draußen Tango tanzende Pärchen und überall dröhnt die passende Tango Musik, eine tolle Stimmung! Abends ist das sicher auch toll!

Vom La Boca Viertel sind wir wieder zurück in unser Viertel, Palermo.

Das Streetart Viertel Palermo

In Palermo hatten wir das Gefühl in der perfekten Umgebung für Drinks und gutem Essen zu sein. Es war mittlerweile auch schon 18 Uhr und daher für uns optimal diesen Teil als letztes zu erkunden (die Sonne geht im Februar erst um 20 Uhr unter).
Man fühlt sich direkt wohl und ehrlich gesagt gar nicht, als ob man gerad in Südamerika ist. Es hätte auch Düsseldorf in Flingern sein können. Jeder ist total entspannt, alle Bars haben draußen Tische, es gibt überwiegend Bier und die Stimmung ist einfach toll. Wer Streetart mag, wird es lieben, denn an jeder Ecke sieht man welche! Kriminalität ist übrigens in den meisten Teilen kein Thema, wir sind im Dunkeln heim gelaufen.
Der Stadtteil hat uns richtig gut gefallen!

Sehr angesagt ist dort das Restaurant names „La Cabrera“, ein Steakhouse und ohne Reservierung hat man keine Chance. Gleich ein Tipp, wenn ihr ein Filet esst: eine halbe Portion sind 300g, eine ganze Portion sind 500g. Wir hatten beides (Thomas nur Fleisch) und es war viel zu viel, denn ich hatte mindestens 400g und Thomas sicherlich 800! Auch die Beilagen sind sooo groß. Thomas war begeistern vom Fleisch, ich nicht so, vielleicht zu verwöhnt von dem zarten Filet aus Südafrika ? Generell kann man sich in Argentinien alle Mahlzeiten teilen, reicht locker für zwei!

Und das wars auch schon mit unserem Schnelldurchlauf durch Buenos Aires. Eine wirklich bezaubernde Stadt mit sehr unterschiedlichen und tollen Stadtteilen!

Von Buenos Aires haben wir uns früh morgens mit dem Flieger nach Ushuaia aufgemacht, ein dreieinhalb Stunden Flug an den A* der Welt ?

Auf ins Feuerland nach Ushuaia

Da sind wir – am Ende der Welt im sogenannten Feuerland! Ushuaia habe ich mir als verschlafenen kleinen Ort vorgestellt, der uns nur als Schlafbasis dient. Ich lasse mich gern überraschen, denn so ist es nicht! Ushuaia lebt vom Tourismus, von hier starten die Touren in die Antarktis und daher gibt’s zahlreiche Outdoorläden, Restaurants und nette Bars. Vor allem die Lage der Stadt ist der Hammer, sie ist umgeben von einer tollen Bergkette, einfach richtig schön!
Wie es hier im Winter sein muss, lassen die Zustände der Straßen erahnen, überall sieht man tiefe Furchen, wir vermuten von den Schneeketten, hier ists nämlich ganz schön steil! Wir haben gerade (es ist Februar) Hochsommer, dabei sind es abends nur so 4 Grad… Auf Dauer wäre mir der Sommer doch etwas zu kalt hier 🙂

Wir hatten übrigens kein Auto für die 3 Tage, die Wandergebiete erreicht man mit einem Shuttlebus und in der Stadt kann man alles zu Fuß machen. Von Ushuaia geht’s für uns mit dem Flieger weiter.

Später im Gesamtartikel folgen die Infos zur Planung der Reise & Unterkünfte. Die Reise von Ushuaia in die Atacama Wüste haben wir komplett von einer Agentur buchen lassen (als Selbstfahrer). Zurecht denkt man „hä, wieso?“, was auch mein erster Gedanke war. Aber hier ist es noch so (zumindest zu unserer Zeit), dass man selbst gar nicht an die Unterkünfte und Kontingente der Agenturen rankommt. Die Inlandsflüge z.B. waren als Selbstbucher deutlich teurer! Also findet ihr nun keine Infos zu den Unterkünften, da man die nicht finden wird. Anders kann es sein, wenn man ins Hostels mit Mehrbettzimmern möchte, darüber haben wir uns nicht schlau gelesen.

Was wir in Ushuaia unternommen haben

Wir haben uns an beiden Tagen für Wanderungen um Ushuaia entschieden. Dafür ausgelassen haben wir eine Bootsfahrt über den Eagle Kanal, die anscheinend zum Pflichtprogramm gehört. Wir hätten zwar noch Zeit gehabt, aber das Wetter war sehr regnerisch.

Die Stadt erkunden

Am Ankunftstag sind wir durch die Fußgängerzone gelaufen, die erinnert mich stark an Banff in Kanada. Mit den Bergen im Hintergrund eine tolle Kulisse! Die Fußgängerzone kann sich also sehen lassen!
Dann haben wir dem Touristenzentrum einen Besuch abgestattet um uns bzgl. Wanderungen um Ushuaia zu erkunden. Man wird mit Karten und Abfahrtzeiten versorgt, klasse! Außerdem kann man sich dort einen “End of the World” Stempel in den Reisepass geben lassen, was wir gemacht haben 🙂

Die Touriinfo liegt direkt am Wasser, von dort hat man schon einen tollen Ausblick. Bei uns lag ein riesen Kreuzfahrtschiff an, was für Brecher! Von hier starten außerdem die Touren in die Antarktis, daher ist der Hafen meist von 3-4 Schiffen belagert. Wenn man die Promenade nach rechts weiter geht, sieht man ein altes Schiff im Wasser liegen (ein tolles Fotomotiv) und wenn man sogar noch um die Bucht herum läuft hat man einen genialen Blick auf Ushuaia. Also einfach mal am Ufer entlang spazieren, da ists sehr hübsch!

Wanderung im Tierra del Fuego Nationalpark

Dauer: 5 h
Länge: 16,6 km
Höhenmeter: 350 hm

Juhu, es geht in die Natur! Schon auf den ersten Metern der Wanderung waren wir absolut begeistert. Die Landschaft ist einfach der Hammer und wir haben es vermisst in solchen Gebieten zu sein! Im Tierra del Fuego ist nur ein kleiner Teil der Öffentlichkeit zugänglich, der Rest steht unter Naturschutz. Der öffentliche Teil ist aber groß genug für einige tolle Wanderungen.

Hin kommt man vom Busbahnhof neben der Touristeninfo am Ufer von Ushuaia mit einem Shuttle. Klasse, denn die Wanderungen sind alle keine Rundwanderwege, sodass ein eigenes Auto unpraktisch wäre. Die Tickets kauft man am Busbahnhof. Die Busse fahren ab 9 Uhr bis 17  Uhr stündlich zu verschiedenen Stationen im Fuego Nationalpark (die Fahrt kostet 450 Pesos pro Person, der Preis ändert sich wegen der hohen Inflation sehr oft! Im Lonely Planet, der 1 Jahr alt ist, waren es noch 180 Pesos!). Zurück fahren die Busse um 14, 16 und 18 Uhr. Hier eine Übersichtskarte des Parks und die Stationen:

Tierra del Fuego Parkübersicht

Wir sind bei Stopp Nr. 1 „Zarategui Bay“ ausgestiegen und von dort den Costera Trail (Wanderung Nr. 2) gelaufen.
Hach diese Wanderung ist so toll, dass wir erst gar nicht voran gekommen sind, da ich ständig Fotos machen wollte. Der Weg ist meist eben, steigt nur hier und da etwas an und führt sehr lange am Ufer entlang, also ganz easy zu laufen. Hier ein paar Fotos vom ersten Teil der Wanderung:

Nach ca. 3 Stunden und 8 Kilometern kommt man an einem Restaurant/ Touristeninfo vorbei (Halt Nr. 5 Alakush), hier haben wir eine kurze Mittagspause eingelegt. Wer keinen Bock mehr hat zu wandern, kann von der Station „Alakush“ den Bus zurück nehmen. Wir sind aber noch weiter gelaufen bis „La Pataia Bay“, Bushalt Nr. 2. Vom Restaurant aus läuft man erst einen kleinen Teil die Straße entlang und biegt dann links auf die Wanderung Nr. 1 “Paseo de La Isla” ab. Danach sind wir auf die Nr. 3 “Mirador La Pataia” und schließlich auf die Wanderung Nr. 4 “Del Turbal” gelaufen. Das sind ca. 2 Stunden, sodass wir den Bus um 16 Uhr zurück nehmen konnten.
Der erste Teil der Strecke ist super schön und führt an kleinen Seen vorbei, auch die Nr. 3 ist sehr hübsch. Etwas eintönig ist nur der letzte Teil zum Parkplatz.

Im Tierra del Fuego kann man locker einen ganzen Tag verbringen und bekommt eine tolle Landschaft geboten. Das sollte man sich auf keinen Fall entgehen lassen! Und nicht vom Wetter abschrecken lassen, das ändert sich alle 5 Minuten!

Wanderung zur Laguna Esmaralda

Dauer: 3,5 h
Länge: 11,7 km
Höhenmeter: 265 hm

Wie beim Tierra del Fuego fährt ein Shuttle zum Start der Wanderung (ab 9 Uhr bis 16 Uhr jede Stunde). Zurück fährt der allerdings erst ab 15 Uhr (und  17 Uhr), daher frühstens um 10 Uhr den Shuttle von Ushuaia nehmen, sonst muss man viel zu lange warten!

Die Wanderung führt zunächst etwas unspektakulär durch ein Waldgebiet, wobei man einmal an einem tollen blauen mini See vorbei kommt:

Wenn man das hinter sich gelassen hat, wirds richtig schön! Ab dann läuft man über ein offenes “Feld” und hat tolle Ausblicke auf die Berglandschaft. Man läuft parallel an einem total blauen Fluss vorbei und kann wieder 100 Fotos machen 🙂 Mir hats richtig gut gefallen!

Am Ende sieht man schließlich den Bergsee Esmeralda! Wir haben die Strecke noch etwas erweitert und sind einmal um den See herum gelaufen.

Gesamt ist die Wanderung sehr leicht und meiner Meinung ganz anders als der Tierra del Fuego, heißt es wird nicht langweilig!

Nun gehts raus aus dem Feuerland und hoch nach Patagonien nach El Calafate!

Ihr sucht nach einer optimalen Route durch Patagonien und fragt euch welche Orte man sich nicht entgehen lassen sollte? Dann schaut gern in unserem Gesamtartikel vorbei! Hier haben wir unsere Route zusammengefasst, geben Tipps & Empfehlungen:
4 Wochen Rundreise durch Patagonien & Feuerland: Route, Tipps & Highlights

Bis bald,
Thomas & Julia

 

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