Reise durch Patagonien Teil III: Tipps für El Calafate & El Chaltén (Fitz Roy Massiv)

Weiter geht unsere Reise nach Norden durch Argentinien. Nach der 4-Tages Wanderung im Torres del Paine Nationalpark und zwei Nächten in Puerto Natales ging es für uns zurück nach El Calafate. Hier waren wir bereits vor der Wanderung eine Nacht, denn von Ushuaia sind wir nach El Calafate geflogen. Dies ist der schnellste Weg, um vom Süden zum W-Trek zu kommen. Alternativ kann man zig Stunden Bus fahren.
Ab El Calafate haben wir ein Auto und sind nun endlich flexibel.

So sieht die Strecke auf Google-Maps aus, mit dem sich dieser Artikel befasst:

Falls ihr den Bericht über den W Trek verpasst habt, hier nochmal der Link:
Rundreise durch Argentinien Teil II: Der W-Trek im Torres del Paine Nationalpark

Angekommen in der Stadt El Calafate…

Ein echt süßes kleines Städtchen! Auf der Hauptstraße reihen sich eine Menge Cafés, Restaurants und Outdoorläden aneinander – optimal zum Schlendern!
Wir haben ein mega gutes Restaurants entdeckt, es heißt „La Zaina“ und hat fabelhafte Steaks (kulinarische Highlights sind bisher eher selten). Es gibt auch eine deutsche Bäckerei (PANtagonia), die eignet sich sehr gut, um sich für Mittags einzudecken. Viel kann man in der Stadt selber nicht machen, viele „Attraktionen“ liegen außerhalb. Es werden hauptsächlich Touren in den Torres del Paine Nationalpark oder zum Perito Gletscher angeboten. Letzteres haben wir uns auf eigene Faust angesehen.

Ausflug zum Perito Moreno Gletscher

Anfahrt: 75 km von El Calafate
Eintritt: 500 Pesos p.P. (nur Bargeld!)

Um den Bustouren zu umgehen, sind wir erst gegen 10 Uhr aufgebrochen. Das reicht auch völlig aus, denn mehr als den Gletscher gibts dort nicht zu sehen (insofern man nicht mit dem Boot zum Gletscher fahren möchte oder Eisklettern einplant). Die meisten organisierten Touren brechen gegen 8-9 Uhr auf.
Eine Bootstour finde ich dort nicht unbedingt ein Must-Do, denn der Gletscher ist ganz schön nah an den Seerand gewandert, sodass man auch so super nah davor steht. Der Gletscher ist einer der wenigen, der noch wächst. Wenn man etwas Geduld hat und genau hinhört, hört man ganz oft das knackende Eis, bei uns ist sogar ein Stück ins Wasser gefallen. Sehr cool! ?

Ich fands einen tollen Ausflug, auch wenn wir in Alaska noch größere und beeindruckendere Gletscher gesehen haben. So nah kommt man aber selten zu Fuß heran.

Die Routa 40

Von El Calafate haben wir uns am nächsten Morgen über die berühmte Routa 40 mit dem (eigenen) Auto nach El Chaltén auf gemacht. Man fährt ca. 3 Stunden durch recht eintöniges Gebiet, erst kurz vor El Chaltén sieht die Landschaft wieder spektakulärer aus, denn man fährt auf das Fitz Roy Massiv zu. Sehr beeindruckend!

Das Wanderparadies El Chaltén

Huch, die Stadt gibt’s erst seit 1985 und laut Ortsschild ist El Chaltén die Trekkingmetropole des Landes. Von etwas anderem als Wandern lebt das Örtchen auch nicht, denn 90% der Einnahmen kommen aus dem Tourismus. Kein Wunder also, dass die Bevölkerung von 2001 bis 2014 um mehr als 350% gewachsen ist. Der Besitz um das Gebiet rund um den Fitz Roy ist übrigens noch nicht zwischen Chile und Argentinien geklärt. Argentinien hat die Stadt einfach für sich beansprucht und schnell eine Stadt erbaut…

Super bekannt sind hier die Fitz Roy Massive, zu denen sich viele Wanderer und Kletterer aufmachen.
Der Stadt sieht man an, dass sie noch ganz jung ist. Viele Hotels sind noch zur Hälfte im Bau, aber vermieten schon Zimmer und das Internet ist super lahm. Wundert mich daher nicht, dass man viele Unterkünfte nicht online buchen kann und man daher günstiger über eine Agentur an Zimmer kommt.
Zudem gibt’sonst nur Restaurants & Bars und ein paar Outdoorläden. El Chaltén ist an sich keine Augenweide, aber die Stadt liegt ziemlich genial! Von manchen Aussichtspunkten könnte man meinen, man schaut auf einen riesen Zeltplatz ?

Wir waren gesamt drei Nächte hier und haben natürlich gemacht, was jeder hier macht: wandern!
Wenn ihr wie wir drei Tag hier seid, empfehlen wir euch drei tolle Wanderungen:

Ein 3- Tages Guide für tolle Wanderrouten

Eine Sache vorweg: glaubt niemals den Angaben der Entfernung und Höhenmeter, die man im Infocenter findet. Die messen die Luftlinie und beachten nicht, dass es zwischendurch hoch und runter geht. Wir haben bei allen Wanderungen viel mehr Höhenmeter und Kilometer gemacht als angegeben.

Viewpoint Los Cóndores und Las Águilas

Dauer: 1h 30
Länge: 5,5 km
Höhenmeter: 200 hm

Diese kurze aber hübsche Wanderung eignet sich optimal für den Ankunftstag. Wir sind erst gegen 15 Uhr in El Chaltén angekommen und viele Wanderungen dauern mindestens einen halben Tag, daher eine optimale Alternative.
Wie man an den Höhenmeter schon sieht, ist die Wanderung sehr leicht, bietet aber tolle Aussichten. Vom Vierpoint Los Cóndores hat man einen super Blick auf die kleine Stadt und bei freier Sicht auf das Fitz Roy Massiv. Bei uns lag der Berg in Wolken, war aber trotzdem sehr schön!

Viewpoint Los Cóndores

Danach sind wir weiter zum Viewpoint Las Águilas. Da man nun die Berge im Rücken hat, sieht die Landschaft komplett anders aus, hat aber definitiv ihren Reiz. Besonders die Aussicht auf die Lagune fand ich mega hübsch, eine tolle Weite und irgendwie hat’s einen Wüstencharakter.

Laguna de los Tres – Aussicht auf das Fitz Roy Massiv

Dauer: 7 h
Länge: 23 km
Höhenmeter: 1.088 hm

Wow! Diese Wanderung ist der Hammer und kann locker mit den Aussichten auf dem W-Trek mithalten – ich würde fast sagen, dass es noch beeindruckender war!
Zu Beginn der Wanderung geht es stetig bergauf, aber mit einer angenehmen Steigung. Schon nach knapp einem Kilometer kommt man zur ersten Aussicht „Rio de las Vueltas“, wo man eine tolle Blick auf den Fluss und das danebenliegende Gebirge bekommt

Ab dort kann man bei klarer Sicht auch den Zipfel des Fitz Roy Massivs erkennen.

Nach gesamt 4 Kilometern kommt der Fitz Roy Viewpoint. Einfach nur genial!

Diese Aussicht kann man nun eine ganze Weile auf dem weiteren Weg Richtung des Bergsees genießen. Wie oft wir gestoppt haben, da es immer wieder ein tolles Fotomotiv gab ? Ab dort geht’s übrigens ohne Steigung weiter, sehr angenehm zu laufen.

Nach 8 Kilometern kommt man schließlich zum Zeltplatz Poincenot und ein paar 100 Meter weiter wird’s anstrengend. Die nächsten 2 Kilometer bis zum Bergsee haben eine Steigung von rund 40%… Auch wenn ich zwischendurch geflucht habe, lohnt sich die Stunde Anstrengung. Man hat nicht nur einen geniale Sicht auf das Tal, sondern auch auf das Fitz Roy Massiv am Ende des Aufstiegs. Unfassbar wie nah man nun davor steht und wie riesig die Berge sind. Viele Kletterer kraxeln über die kompletten Spitzen von rechts nach links, echt Wahnsinn zu was Menschen in der Lage sind. Ich habe mir allein vom Rumstehen und Genießen die Hände abgefroren!

Fazit Eine sehr tolle Tageswanderung, auf der man durchgängig geniale Ausblicke hat. Vor allem ab dem Fitz Roy Viewpoint kann man das Bergmassiv eine ganze Weile begutachten.
Empfehlenswert ist eine dicke Jacke mitzunehmen, ganz oben ist es sau windig und kalt!

Laguna Torres

Dauer: 5 h
Länge: 21,1 km
Höhenmeter: 534 hm

Heute zeigt sich das Wetter leider nicht von der besten Seite, aber egal, denn wir sind heilfroh, dass wir einen so genialen Tag beim Fitz Roy hatten. Wir haben uns für eine Wanderung zu einem Gletscher entschieden.
Der Weg dorthin ist vergleichbar mit der Wanderung zum Fitz Roy, nur ohne den letzten Anstieg. Gesamt benötigt man bis zum Gletschersee 2,5 Stunden. Leider hats bei uns auf de letzten Kilometern geregnet, sodass wir ca. 10 Sekunden am See verbracht haben und umgekehrt sind. Dort gibt’s nämlich keinen Schutz unter Bäumen oder Steinen und der Regen ist einem schön ins Gesicht gepeitscht.
Kaum waren wir zwei Kilometer vom Gletscher entfernt ist die Sonne zurück gekommen als sei  nichts gewesen. Von dieser Route aus, sieht man auch nochmal Teile des Fitz Roy Massivs.

Landschaftlich kann es zwar nicht mit dem vorherigen Tag mithalten, aber es hat uns trotzdem super gut gefallen.

Restaurantempfehlungen für El Chaltén

Bisher waren wir vom Essen in Argentinien eher enttäuscht, aber in EL Chaltén haben wir tatsächlich an 3 Abenden super gut gegessen!

La Tapera

Für uns die Nr. 1 – Wir hatten zur Vorspeise Rinderfilet Spieße mit Gemüse, als Hauptspeise ein Filet und als Nachspeise einen flüssigen Schokikuchen. Meeega! Alle 3 Gerichte kann man sich locker teilen und wird gut satt. Gezahlt haben wir dafür plus 2 Getränke um die 40€.

La Cerveceria

Hier gibt’s das beste Pils! Nach einer langen Wanderung kann man sich super gemütlich in den Biergarten setzen. Die Potato Wedges sind super lecker und auch die Hauptspeise sind sehr gut. Ich fands besonders drinnen total gemütlich!

Maffia

Jammy Pasta! Hier gibt’s nur Pastagerichte, am geilsten waren die Spinatnudeln mit Rinderhack gefüllt.

Ein letzter Tipp:
Noch vor dem Ortseingang von El Chaltén gibt’s eine kleine Tankstelle, die eher aussieht wie ein Kiosk. Am besten sofort bei Ankunft tanken, denn es ist die einzige Tankstelle weit und breit und es kommt nicht selten vor, dass der Sprit aus ist und man auf den nächsten Tankwagen am nächsten Tag warten muss.

Nun geht’s für uns weiter in den Ort namens Hipolito Yrigoyen, rund 580 km nördlich von El Chaltén.

Ihr sucht nach einer optimalen Route durch Patagonien und fragt euch welche Orte man sich nicht entgehen lassen sollte? Dann schaut gern in unserem Gesamtartikel vorbei! Hier haben wir unsere Route zusammengefasst, geben Tipps & Empfehlungen:
4 Wochen Rundreise durch Patagonien & Feuerland: Route, Tipps & Highlights

Bis bald,
Thomas & Julia

Eine Antwort auf „Reise durch Patagonien Teil III: Tipps für El Calafate & El Chaltén (Fitz Roy Massiv)“

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