Alaska Roadtrip Teil III: Auf nach Südostalaska

Weiter geht die Reise durch Alaska 🙂 Uns gefällt es immer mehr! Wir haben sau Glück mit dem Wetter, wenn es mal regnet, dann nur wenn wir eh zum nächsten Ort fahren müssen. Bisher hatten wir erst drei Regentage.

Auf der Fahrt nach Südostalaska merkt man das erste mal wieso es das Land der Unendlichkeit ist. Einfach unfassbar wie riesig und unberührt dieses Land ist! Alle die Ruhe suchen, sind hier richtig.

Aufgehört hat der Teil II unserer Alaska Rundreise bei Whitehorse (hier geht’s zum  vorherigen Artikel) Nun haben wir uns auf den Weg nach Skagway gemacht. Ganz wichtig: Auch das ETA für die Einreise nach Kanada beantragen, sonst kann man die Route nicht fahren, denn man fährt durch Yukon und British Columbia!

Die Carcross Desert und Carcross Stadt

Uns wurde schon vorher gesagt, dass die 180 Kilometer nach Skagway atemberaubend sind. Und so war es auch!

Den ersten Halt auf dem Weg nach Skagway machen wir in der Carcross Desert! Die Carcross Desert ist eine natürlich entstandene Wüste mitten in Yukon, Kanada! Umringt von Tannenwäldern, Seen und Bergen. Abgefahren wie dort einfach eine Wüste entstehen konnte. Die Hinweisschilder haben uns gelehrt, dass dort früher mal ein Gletscher und ein Gletschersee war. Nach und nach hat sich der Gletscher zurück gezogen und der See ist ausgetrocknet. Zurück blieb der Sand des Sees, wo man nun durch laufen kann. Am besten bis auf den Hügel laufen, von dort sieht man den See und die Berge in der Ferne!
Thomas hat sich natürlich den Spaß nicht nehmen lassen, einmal mit dem Auto durch zu heizen…

Nur ca.  2 Kilometer weiter ist dann die Stadt Carcross. Hier sollte man kurz rechts abbiegen und durch laufen, echt süß gemacht und auch noch aus der Zeit der Goldgräber.

Der Rest der Strecke war einfach so wunderschön! Wir hatten perfekten Sonnenschein. Zunächst fährt man durch viel Tannenwald und plötzlich ist man so hoch, dass nur noch Felsbrocken in der Landschaft liegen. Für die Strecke braucht man auf jeden Fall etwas Zeit, weil man gefühlt alle 10 km stoppen will. Richtung Süden sieht es wieder herbstlich aus, auf vielen Teilen der Strecke war leider schon alles kahl. Hier einige Bilder:

Skagway

Am Ende dieser schönen Strecke ist die kleine Stadt Skagway, woanders hin kann man auch nicht, denn Skagway liegt am Fjord, also eingerahmt von Bergen. Ab hier kann man nur noch dieselbe Strecke zurück, mit der Fähre oder mit dem Flugzeug weiter reisen.

Laut Reiseführer ist Skagway ein beliebtes Reiseziel. Die meisten Touristen kommen mit einem Kreuzfahrtschiff – und zwar in Massen: 6.000-12.000  pro Tag (!) und in Skagway leben nur ca. 1.800 Leute. Wahnsinn! Wir reisen anscheinend hinter der Saison, sodass bei uns vor einer Woche das letzte Schiff angelegt hat. Nun ist Ruhe eingekehrt und wir können uns überhaupt nicht vorstellen, dass das idyllische Dorf so voll sein kann. Bei uns hatten auch gar keine Geschäfte mehr auf, nur noch einige Restaurants und der Supermarkt.

Übrigens ist Skagway das erste Dorf was uns richtig gut gefällt. Der Kern der Stadt entspricht der Goldgräber Zeit, sieht richtig toll aus!

Was tun in Skagway?

Wir sind gesamt zwei Nächte in Skagway und haben den Ankunftstag zur Erkundung der Stadt genutzt. Ursprünglich hatten wir hier nur eine Nacht eingeplant, durch die Schließung des Top of the World Highways haben wir eine Nacht verlängert, man sollte so oder so zwei Nächte einplanen!

Richtig toll ist das Wandernetz: Wir haben folgende Wanderungen gemacht:

Yakutania Point:
Dieser Aussichtspunkt ist auf gleicher Ebene zu Skagway, heißt super easy zu erreichen (ca. 15 Minuten). Los gehts hinter dem Flughafen über eine Fußgängerbrücke. Von dem Punkt aus hat man eine tolle Aussicht in den Fjord!

Yakutania Point

Upper & Lower Dewey Lake plus Sturgill’s Landing
Länge: 19 km
Höhenmeter: 1.225 hm
Dauer: 5:40h

Puh, was haben wir uns da angetan! Wer ein bisschen was für die Fitness machen möchte und anspruchsvolle Wanderungen mag, für den ist dies genau das richtige! Wir sind zunächst zum Upper Lake gelaufen. Der Weg führt mitten durch den Wald und ist ganz schön steil! Bei uns waren es ca. 5 Grad und die Luft war so herrlich! Der Weg ist gut sichtbar und ist angenehm zu laufen.
Die Aussicht von oben ist super schön! Etwas gruselig, dass dort eine Grizzly Dame unterwegs ist, laut den Einheimischen, ist sie aber ganz lieb, ah ja! Wir haben sie aber nicht gesichtet, puh! Von ganz oben hat man einen wunderbaren Blick auf den See, sowie in das Fjord Tal! Für den Aufstieg haben wir zwei Stunden gebraucht.

Auf dem Rückweg haben wir dann noch einen Abstecher zum Lower Dewey Lake gemacht und sind zudem noch “schnell” zum Aussichtspunkt auf den Fjord gewandert (Sturgills Landing). Da hatten wir die Entfernung etwas unterschätzt, es waren dann doch nochmal knapp 1,5h bis dort hin. Ups. Auf dem Rückweg hatte ich auch keine Lust mehr 🙂 Der Wanderweg ist toll, zwar fehlt hier die dauerhafte Aussicht, da man durch den Wald wandert, aber es war trotzdem super schön.

Übernachtung: Mile Zero B&B, 2 Nächte
Super gemütliches B&B, zentral gelegen und absolut zu empfehlen!

Gegessen haben wir beide Abende in der Skagway Brewing Co (Straße Broadway Ecke 7th), super Essen, laut dem B&B auch das beste Restaurant.

Von Skagway zur Haines Junction

Am nächsten Morgen ging’s dann mit der Fähre von Skagway nach Haines! Unbedingt reservieren! Obwohl bei uns nix mehr los war, standen wir erst auf der Warteliste, ich möchte nicht wissen, was im Sommer hier los ist.

Leider hat’s an diesem Morgen geregnet, sodass wir keine sonnige Fährfahrt hatten.

Auch der Weg von Haines bis zur Haines Junction, unserer nächsten Übernachtung, hat es doll geregnet. Die 240 Kilometer sollen eigentlich gigantisch tolle Landschaften bieten. Nun ja, die haben wir wohl nicht gesehen. Teilweise war es so nebelig, dass wir nur ganz langsam fahren konnten.

Die Haines Junction

Die Haines Junction hat 590 Einwohner, zur nächsten Stadt Whitehorse sind es 150 Kilometer! Hier wird uns klar welchen Luxus wir in Deutschland haben und das auch so kleine Ranzläden wie die alten Pennys hier gegen ein Traum sind. In unserer Unterkunft ist ein Herd, also wollen wir mal wieder kochen. Der einzige Supermarkt ist mini! Es gibt kaum Gemüse, auch die Auswahl an Fleisch und Fisch ist so gut wie nicht vorhanden. Bauen die alles selber an und schießen bzw. angeln das Fleisch? Wer weiß… Ca. 500g Kartoffeln kosten hier 6,50 CAD, wow! Wir fragen uns wo die Leute einkaufen… Dies finden wir wenig später im Liquor Store raus… Hier ist die Auswahl rieeeesig! Die verschiedensten Bier und Weinsorten, aber so einen kleinen Supermarkt? Die Verkäuferin klärt uns auf und sagt, dass die Regierung mehr wert auf Liquor Stores legt als auf Supermärkte, denn damit macht man mehr Geld. Was eine Denkweise… Zum Großeinkauf einmal die Woche fahren die Einwohner dann mal eben nach Whitehorse. Wir haben sie nur verdutzt angeschaut: 150 km für Lebensmitteleinkauf?! Das sei hier nichts, eine kurze Fahrt… Oh je 🙂 So schön das Land zum Urlaub machen ist, wohnen könnten wir hier definitiv nicht, da ist ja in Eppe mehr los 😉 Also dran denken: an der Haines Junction sieht das Einkaufen mau aus, in Tok wars super!

Die Haines Junction ist zudem auch das Tor zum Kluane Nationalpark. Man kann also super wandern (was wir nicht gemacht haben, da das Wetter so unbeständig war)

Übernachtung: Parkside Inn, 2 Nächte
Kleines Appartement mit Küche und alles was man benötigt. Hat uns super gefallen! Hier haben wir einen Abend gekocht, da die Restaurants nicht so ansprechend waren.

Am nächsten Morgen steht wieder eine lange Autofahrt an: 460 Kilometer zurück nach Tok, wo wir schon mal waren. Dieses Stück fahren wir nun doppelt, da wir den Top of the World Highway hin zu nicht fahren konnten.

Wie es weiter geht erfahrt ihr hier: “Alaska Roadtrip Teil IV: Südalaska

Interessiert an einem Gesamtüberblick unserer Route? Dann schaut in unserem Artikel “Roadtrip durch Alaska: Gesamtroute, Hotels & Tipps” vorbei.

Bis bald!

 

2 Antworten auf „Alaska Roadtrip Teil III: Auf nach Südostalaska“

  1. Kleine Anmerkung: ETA benötigt man nur, wenn man per Flugzeug nach Kanada einreist. Mit dem Auto ist ETA überflüssig.
    Ansonsten schöner Bericht.

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