Seattle in drei Tagen – Was muss man sehen?

Seattle hat uns sowas von beeindruckt! Eine Stadt die absolut unterschätzt wird und über die niemand redet – oder kennt ihr Freunde oder ferne Bekannte, die diese Stadt auf ihrer Liste ganz oben stehen haben? Wir nicht… Und das wollen wir mit diesem Artikel ändern. Leute, die Stadt ist einen Besuch wert! Wir waren mittlerweile in vielen Großstädten und nun gehört Seattle zu meinen Lieblingsstädten! Wieso? Seattle ist eine Stadt für Foodies und gehört zu den Top Städten für Craft Beer. Man kann fast alles zu Fuß erlaufen, es ist nicht massig überfüllt und die Stadt liegt super schön am Wasser. Seattle, wir sind verliebt!

Schlafen im Stadtteil Belltown

Wir hatten ein Hotel im Stadtteil Belltown, das liegt zwischen der Space Needle und Seattle Downtown. Von dort liegt alles in Laufweite und daher für uns ein super Ausgangspunkt. Der Pike Place Market ist ca. das Zentrum der Stadt.

Wir waren im „The Belltown Inn“, ein solides Hotel ohne Frühstück, aber im Vergleich zu anderen Hotels sehr günstig.
Tipp: Wenn ihr in der Off-Season reist, dann macht es Sinn erst am Tag des Check-Ins über Hotel-tonight zu buchen. Auf diesem Portal werden Restzimmer zu einem günstigen Preis angeboten. Umso kurzfristiger man schaut, umso günstiger wird es. Die ersten beiden Nächte hatten wir schon vorab gebucht und haben 123€/Nacht gezahlt, für die spontan gebuchten Nächte 92€/Nacht.

Meiner Meinung nach sollte man mindestens 2-3 Tage einplanen. Unsere Reisezeit war Anfang Juni und somit Vorsaison. Wir hatten übrigens keinen Regentag, sondern nur eine kurze Schauer. Somit kann man schon mal ein Vorurteil aus dem Weg räumen: es regnet gar nicht so viel und wenn, dann nur Niesel und kurz ?

Der Laden „Biscuit Bitch“ neben dem Hotel ist übrigens mega angesagt zum Frühstück. Wir haben aber leider nicht dort gefrühstückt (zu spät realisiert).

Must-Dos’s in Seattle

Free Walking Tour

Diese Touren lieben wir, um einen ersten Eindruck von der Stadt zu bekommen. Die Touren werden von Locals durchgeführt und man kann immer einige Tipps abstauben (sonst hätten wir in Seattle einiges nicht auf dem Schirm gehabt ? ). Es macht Sinn diese Touren am ersten Tag zu machen, wir haben die erst am zweiten Tag gemacht und hatten dadurch etwas mehr Stress für die „Abarbeitung“ der Local-Tipps.

Auf „seattlefreewalkingtours.org“ gibt es zwei Touren, wir haben beide gemacht. Man meldet sich über die Seite an und bezahlt vor Ort den Beitrag, den man für angemessen hält in bar.

1. Pike Place Market Tour

Der Pike Place Market ist die No. 1 Sehenswürdigkeit in Seattle (ich dachte es wäre die Space Needle) und der älteste Farmers-Markt in den USA. Man kann sich diesen Markt wie einen kleinen Stadtteil vorstellen: Das Herz ist die große Markthalle mit sechs Etagen und drum herum gibt es zig Gassen. Gefühlt gibt es zu 80% Essensläden und der Rest sind Blumen und Gedönsläden. Hier muss man also mit leerem Magen hinkommen!

Auf der Tour kommt man zudem noch am ersten Starbucks der Welt vorbei. Witzige Geschichte: das war noch nicht mal der Erste, denn der erste Starbucks ist abgebrannt und dann sind die zu diesem neuen Ort gezogen. Die Schlange ist dort super lang, da würden wir uns nicht anstellen…

Der 1. Starbucks

Sehr zu empfehlen sind (unbedingt immer nur Gerichte teilen):

  1. Pike Place Chowder: Hier gibt es Fischsuppe und der Laden gewinnt jedes Jahr die Auszeichnung für den besten Chowder der Stadt! Wir waren bei Fischsuppe erst mal skeptisch, aber zu Unrecht! Total lecker

  2. Beecher’s: Die besten Mac`n`Cheese in Town! Einige Restaurants bieten das zwar auch von diesem Laden an, aber im Originalladen sind die Mac`n`Cheese 100x besser!
  3. Zum Frühstück: Seattle Bagel Company – jammy!
  4. Market Grill: hier gibt’s ein super leckeres Salmon Sandwich!
  5. Old Stove Brewing: Super schöne Craft Beer Bar mit tollen Blick auf den Hafen bzw. die Waterfront.

Ein weiteres Highlight ist die „Gum Wall“. Das ist eine Gasse im Pike Place Market mit Ekelfaktor, denn hier kleben tausende Kaugummis an der Wand. Damals hat das ansässige Theater Kaugummis im Saal verboten, woraufhin die Leute angefangen haben ihr Kaugummi vorm Eingang an die Wand zu kleben. Zwar wird der komplette Markt inklusive der Gum Wall einmal im Jahr gereinigt, aber das nützt nichts, diese vielen Kaugummis kleben seit September 2018 (also 9 Monate). Mega ekelhaft war ein Chinese neben mir, der mit seinen Fingern durch die Kaugummifäden anderer Leute gesaust ist und sich dabei gefilmt hat!! Komische Leute gibt es!

2. Seattle 101

Die zweite Tour deckt Seattle Downtown mit der Waterfront ab. Hier lernt man vieles über die Entstehung der Stadt. Zum Beispiel ist die 1st Avenue damals die Waterfront gewesen, aber durch Aufschüttungen liegen nun drei Blocks zwischen Waterfront und 1st Avenue.

Die Waterfront wird zur Zeit umgebaut, hier wird sicher noch einiges passieren. Trotzdem ist es schon jetzt einen Besuch wert. Auf den Piers gibt einige Restaurants. Die besten Fish`n`Chips soll es bei Ivar’s geben, wir hatten dort mehr Lust auf Coconut Shrimps (super lecker!)

Uns haben beide Touren super gut gefallen, absolut empfehlenswert!

Fährfahrt nach Bainbridge Island

Wenn ihr einen genialen Blick auf die Skyline von Seattle haben möchtet und dafür keine teure Touri Bootstour buchen möchtet, dann ist der Ausflug perfekt! Für 8,50$ bekommt man ein Return Ticket inklusive Sonnenuntergang, klasse! Dies ist ein Tipp von der Free Walking Tour, wir hätten die Insel sonst gar nicht auf dem Schirm gehabt.

Wir sind um 17 Uhr rüber gefahren, die Fahrt dauert ca. 30 Minuten. Dies ist der Blick auf dem Hinweg:

Hinweg nach Bainbridge Island

Drüben angekommen ist man in ca. 5 Minuten auf der Hauptstraße mit vielen kleinen Läden. Absolut zu empfehlen ist das Restaurant „Doc’s Marina“ am Hafen.

Zurück sind wir um 21 Uhr und haben so den Sonnenuntergang mitgenommen. So sieht man Seattle in der Dämmerung, ein tolles Fotomotiv:

Auf dem Rückweg

Der Kerry Park

Auch dies ist ein Geheimtipp von der Free Walking Tour. Vom Kerry Park aus bekommt man ein weiteres tolles Bild von der Skyline Seattles vor die Linse! Wir waren sowohl spät abends als auch tagsüber dort:

Der Stadtteil Fremont

Hach, hier hats mir sooo gut gefallen. Da wir auf Grund von Schnee keinen Ausflug zum Mount Rainier machen konnten, haben wir noch einen weiteren Tag Seattle dran gehangen. Also Glück im Unglück, sonst hätten wir diesen tollen Stadtteil nicht erkundet.

Rüber sind wir mit einem Uber (ca. 15 Minuten) und haben uns an der Fremont Brewing Company rausschmeißen lassen. Nur zufällig sind wir dann ein Stück nach links gelaufen. Nach ca. 10 Minuten kommt man zu „Gas Works Park“. Dort muss man unbedingt hin. Diese Aussicht auf Seattle ist einfach der Wahnsinn! Schaut selbst:

Danach sind wir noch etwas durch die Straßen gelaufen. Ein witziges Fotomotiv ist dieser Troll unter der Brücke:

Der Fremont Troll

Zum Abschluss mussten wir natürlich noch bei der Fremont Brewing Company vorbei. Lecker Bier, sehr zu empfehlen!

Fremont Brewing Company

Space Needle  oder Columbia Tower

Für mich als Greys Anatomy Fan war die Space Needle ein Must-Do! Hin gefahren sind wir mit einem Lime E-Bike! ?

Das Ticket kostet 37,50$ und es war so leer, dass wir sofort hoch konnten, super! Der Boden der Space Needle ist aus Glas, also ein toller Nervenkitzel dort drauf zu stehen ? Und die Aussicht ist natürlich auch nicht schlecht! Hat uns gut gefallen.

Wem es das Geld nicht wert ist, kann als Alternative auf den Columbia Tower in Downtown. Dies war ebenfalls ein Tipp von dem Free Walking Guide. Das Ticket kostet nur 22$ und man soll einen genauso tollen Ausblick haben. Können wir leider nicht beurteilen, da wir erst nach der Space Needle von diesem Tipp erfahren haben. Was wir uns aber angesehen haben, ist den Starbucks im Columbia Tower auf der 40. Etage. Der Ausblick war aber keinesfalls vergleichbar mit der Space Needle. Die „bezahlte“ Aussichtsplattform ist aber auf der 70. Etage, da sollte es nochmal einen großen Unterschied zum Starbucks Lookout geben. 

Ansonsten haben wir uns noch Capital Hill am Tag angesehen, fanden es aber nicht sooo spannend. Hier soll das Nightlife super sein (haben wir nicht geschafft).

Restaurant Hopping zur Happy Hour!

Nun die letzte Sache die wir auf der Free Walking Tour gelernt hat: Fast alle Restaurants haben von 15-18 Uhr eine Happy Hour und was man hier macht ist Restaurant-Hopping. Yeah, genau unser Ding! Eine ganz wichtige Spielregel: immer teilen, sonst ist man zu schnell voll! ?

Wir sind durch folgende Bars gehoppt:

  1. Ivar’s Fish Bar: Coconut Shrimps, meega! Die Fish`n`Chips sollen der Burner sein, aber wir wollten uns nicht mit Pommes den Magen stopfen.
  2. Wakefield Bar: OMG, das beste Chicken Sandwich was ich je gegessen habe!!! Die Atmosphäre ist dort auch super schön!
  3. Local 360: Fand ich so la la. Hier haben wir nochmal die Beecher’s Mac`n`Cheese gegessen, aber die waren im Vergleich zum Original Laden am Pike Place Market nicht gut. Was aber gut ist, ist der Beef Burger (nicht auf der Happy Hour Karte, wir waren den Abend vorher schon dort)

Raus in die Natur!

Unser eigentlich Plan waren 2,5 Tage Seattle und 2 Tage Natur außerhalb von Seattle. Daraus wurde dann 2,5 Tage Seattle und nur ein  Tag Natur, denn leider hatten wir 24 Stunden Verspätung beim Hinflug!

Wenn ihr Lust habt einen Tag ein Auto zu mieten, dann können wir den Lake Twenty-Two Hike und auf dem Rückweg nach Seattle das Seattle Outlet Center empfehlen ?

Lake Twenty-Two Trail

Länge: 11 km
Dauer: 3h30
Höhenmeter: 460 hm

Diese Wanderung scheint in der Hochsaison mega angesagt zu sein, denn schon hunderte Meter vorher kommen Parkverbotsschilder am Straßenrand. Da bei uns Vorsaison war, waren nur weitere 10 Autos auf dem Parkplatz, super! Der Weg hoch ist super easy und gut ausgebaut. Oben angekommen kann man einmal um den See laufen. Eine tolle Wanderung, allerdings bevorzuge ich Panoramawege und hier sieht man nur auf ca. 20% der Strecke tolle Ausblicke.
Wir haben die Wanderung mit einem Besuch im Seattle Outlet Center verbunden 🙂

Sparen kann man sich den Mountain Loop Highway. Eigentlich soll das eine tolle Drive-Seeing Strecke sein. Fanden wir aber gar nicht!

Und das wars schon mit unserem Seattle Trip. Eine tolle Stadt, die man unbedingt besuchen sollte! Nun geht’s für uns weiter nach Kalifornien. Die langen Sachen können verstaut werden, Sonne wir kommen!

Ihr seid interessiert an unserer Gesamtroute? Dann schaut gern hier vorbei:
18 Tage Rundreise durch den Westen der USA: Tipps & Route für Lake Tahoe, Mammoth Lakes, Yosemite Park, San Diego und Hawaii

Bis bald,
Thomas & Julia

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