Nach unserem China Marathon durch all die großen Städte stand ursprünglich Taiwan auf unserer Reiseroute. Irgendwie war uns aber nicht danach, wir hatten Bock auf nix tun, geiles Essen und einfach die Seele baumeln zu lassen. Daher haben wir einen Flug nach Bali gebucht und haben in Singapur einen 3-Tages Stopover gemacht.
Da sind wir also – Singapur, ein ganz anderes Asien! Singapur ist die sauberste, ordentlichste und grünste Stadt, die ich bisher in Asien kennengelernt habe! Der einzige Nachteil: die Hitze! Alter Schwede… Wenn ich das sage, hat das etwas zu bedeuten. Laut unserer Wetterapp sind es gefühlte 43° mit einer sehr hohen Luftfeuchtigkeit, selbst für mich zu warm! So sind wir also ausgestattet mit möglichst wenig und luftiger Kleidung und viiiiel Wasser.
Kein Wunder also, dass sich das Leben hier nachts abspielt – und dafür bietet die Stadt ziemlich coole und kostenlose Attraktionen.
Definitiv eine Stadt, in der man nicht nur den Flieger wechseln sollte. Unserer Meinung nach reichen zwei Nächte völlig aus, um die Stadt kennenzulernen. Die Hitze macht einen eh fertig, da will man nicht viel länger bleiben 🙂
Fortbewegung in Singapur
In Singapur gibt’s ebenfalls Uber, praktisch für den Weg vom Flughafen in die Stadt. Die Uber Fahrer dürfen direkt zur Ankunft kommen.
Für die Fortbewegung in der Stadt empfiehlt sich aber das 3 Tagesticket für Touristen. Damit kann man U-Bahn und Bus fahren und kommt schnell überall hin. Kostet pro Person 20 SGD plus 10 SGD Pfand. Das Ticket hat sich für uns sehr gelohnt!
Unsere Unterkunft
Yotel, 3 Nächte
Das Hotel der Zukunft: Günstig, modern und schnelles Internet! Thomas kennt das Konzept schon aus New York und auch ich war total begeistert! Man hat zwar nicht viel Platz, aber es reicht vollkommen aus und ist super modern eingerichtet. Vom Bad aus hat man den coolsten Blick: Duschen vor einer Glasscheibe mit Aussicht, klasse!
Das Yotel liegt sehr zentral an der Orchard Street.
Tag 1
Am ersten Tag stellen wir eins fest: es gibt noch eine zweites Singapur unter uns! 🙂 Sowas kann man gar nicht auf Bilder festhalten… In der Stadt läuft sehr viel unterirdisch ab. Es gibt auf der Orchard Street, auf der wir gewohnt haben, keine Ampeln über die Straße, sondern man muss einen “Underpass” nutzen. Wir stellen uns darunter eine normale Unterführung vor, eine Sache von einer Minute. Aber nix da, nicht in Singapur. Man fährt also mit der Rolltreppe runter und steht plötzlich mitten in einem riesen Shoppingkomplex. Und nicht so olle Ranzläden, die man in einer Unterführung erwarten würde… Nein, Luxusladen an Luxusladen… Und wenn man nun glaubt, man geht schnell an den Läden vorbei und nimmt die nächste Rolltreppe hoch, der liegt falsch. Es gibt hier nun zig Abzweigungen. Wie oft haben wir endlich wieder einen Weg an die frische Luft gefunden und standen trotzdem auf der falschen Seite! Unglaublich…
Orchard Street
Da wir genau an der Straße gewohnt haben, sind wir gleich zu Beginn einmal drüber spaziert. Die Orchard Street ist nämlich Singapurs größte Shoppingmeile, dagegen kann die Kö in Düsseldorf einpacken! Ich habe noch nie so viele Pradas, Diors und Chanels auf einem Fleck gesehen… Wer kauft hier so viel ein, dass sich das lohnt? Die “Ion” Shoppingmall ist die Bekannteste, durchschlendern lohnt sich – besonders um sich mal abzukühlen – und natürlich um sich zu verlaufen. Dieser Teil Singapurs ist recht künstlich und eigentlich gar nicht unser Ding.
Marina Bay Waterfront
Wenn man die Orchard Street immer weiter läuft, kommt man automatisch zur Marina Bay Waterfront. Hier kann man wunderbar herumschlendern und die Aussicht auf das berühmte Marina Sands Hotel genießen. Auch Abends wunderschön, fast noch cooler! Die Skyline Singapurs scheint zwar nicht so gigantisch im Vergleich zu anderen Städten, wir fanden es aber trotzdem toll!
Von dort sind wir nach China Town zum Essen gefahren.
China Town
Die Gassen in China Town sind voll mit Restaurants und kleinen Lädchen. War ganz cool einmal durch zu gehen, aber da muss man sich dort keine drei Stunden aufhalten 🙂
Schließlich haben wir noch einen Absacker Richtung Clarke Quay eingelegt. Dort kann man von China Town in ca. 15 Minuten hinlaufen.
Clarke Quay
Clarke Quay ist ein Ausgehviertel mit ganz vielen Bars und Restaurants direkt am Fluss. Fand ich sehr hübsch! An den anderen Abenden waren wir auch nochmal dort.
Von Clarke Quay kann man Richtung Marina Sands laufen und kommt dann noch am Boat Quay vorbei. Hier stehen ganz viele alte und “kleine” Häuser, wir nehmen mal an, dass es das ursprüngliche Singapur ist 🙂 Und wir haben einen kackenden Vogel als Kunstobjekt entdeckt, hehe!
Tag 2
Den zweiten Tag lassen wir entspannt angehen und haben nur zwei Dinge auf der Agenda: Little India und die Gardens by the Bay.
Little India
Ah klasse, nun brauchen wir nicht mehr nach Indien reisen ? Keine Ahnung wie es im wirklichen Indien aussieht, aber ich stelle es mir in etwa so vor. Nur mit staubigen Schotterstraßen in einer Smogwolke, Kühen und viel zu vielen Leuten auf Rollern. Also eigentlich komplett anders, haha! Denn es ist super sauber und sehr gepflegt. Das Viertel unterscheidet sich vom Baustil sehr vom Rest Singapurs, aber im positivem Sinne. Die Häuser sind bunt und bei uns waren die Straßen dekoriert, sah hübsch aus!
Durch die Hitze haben wir es leider nicht allzu lang ausgehalten und sind nur einmal die Hauptstraße abgelaufen.
Gardens by the Bay
Wie der Name schon vermuten lässt, sind die Gardens by the Bay ein großer grüner Park bei der Marina Sands Bay. Da wir den Park bei Tag und Nacht sehen wollten, sind wir gegen 16 Uhr dort hin gefahren. Schon den Eingang fand ich beeindruckend:
Im Park kann man in zwei botanische Gärten gehen, die in einem Glashaus sind. Der Eintritt für den sogenannten Cloud Forest und Flower Dome kostet 23 SGD, der Rest des Parks ist (fast) kostenlos. Wer auf eine Menge Blumen und einen künstlichen Wasserfall steht, findet das sicherlich toll. Wir waren eher semi begeistert und würden es nicht empfehlen. Aber wir sind ja auch Banausen was sowas angeht ?
Was wirklich toll ist, sind die Supertrees. Die Supertrees sind riesige pflanzenbewachsene Säulen. Die Aufgabe von den Trees ist es, seltene Pflanzen zu züchten, aber auch den Park mit Strom und Kühlung für die Glashäuser zu versorgen. Einige Supertrees sind mit einem Skywalk verbunden. Kostet 8SGD Eintritt, die sich lohnen!
Von oben hat man einen genialen Blick auf alle Supertrees und den kompletten Park. Man darf eigentlich nur 15 Minuten oben sein, dann scheuchen einen die „Wächter“ weiter. Wir wollten gern alles im Dunkeln sehen, daher haben wir die Treppe anstatt den Aufzug genommen und haben uns einige (lange) Minuten auf der Treppe versteckt, da wir zu früh dran waren ? Hehe, hat uns keiner entdeckt… Das (illegale) Warten hat sich gelohnt:
Und das Coolste: Jeden Tag um 19.45 und 20.45 Uhr gibt es dort eine Lichtershow mit Musik. Bei uns war das Motto Weihnachten. Heißt es wurden 15 Minuten Weihnachtslieder gespielt und die Supertrees haben in den buntesten Farben geblickt. Super schön und absolut empfehlenswert. Das sollte man sich von unten ansehen, es gibt eine riesige Wiese vor den Restaurants zum Gucken, einfach den Menschenmassen folgen, hinsetzen und staunen.
Lasershow in der Marina Bay
Ein weiteres Highlight des Abends war die Lasershow vor dem Marina Sands Hotel. In Hongkong waren wir total enttäuscht von der hoch angepriesenen Lasershow, die total popelig war. Aber diese hier: wow! Zurecht darf sie sich Lasershow nennen! Die startet jeden Abend um 20 und 21 Uhr mit Musikbegleitung. Am besten sitzt man auf den Treppen vor der Marina Sands Shopping Mall, hier hat man einen richtig guten Sound und einen tollen Blick auf das Spektakel. Wir haben das direkt im Anschluss von den Supertrees gemacht. Ich bin beeindruckt wie viel kostenlose Sachen die Stadt für den Tourismus bietet!
Tag 3
Den letzten Tag in Singapur sind wir total relaxt angegangen. Wir haben lange geschlummert, waren laufen, etwas shoppen und sind erst gegen 17 Uhr zu unserem Tagesprogramm übergegangen. Als letzter Punkt stand der Alkoholkonsum auf dem Tagesplan: die Long Bar im Raffles Hotel und die Bar auf dem Marina Sands Hotel ?
Die Long Bar im Raffles Hotel
Ein Muss in Singapur: einen Singapore Sling trinken. Und wo, wenn nicht dort, wo der Cocktail erfunden wurde? Also haben wir die Long Bar im Raffles Hotel besucht. Eine toll eingerichtete Bar! Der Barkeeper macht nichts anderes als Singapore Slings zu mischen, der Arme! ? Aber klar, das bestellt hier jeder. Man zahlt keinen Eintritt und wir haben viele Männer in kurzen Hosen gesehen, eine Kleiderordnung scheint es also nicht zu geben (bei uns war es ein Montag). Thomas ist aber auf Nummer sicher gegangen und hatte eine lange Hose an (als er damals in eine Bar wollte, kam er nicht rein mit kurzer Hose).
Der Cocktail kostet umgerechnet 19€, stolzer Preis aber sehr lecker!
Marina Sands: Ce la Vi Bar
Vom Raffles Hotel sind wir weiter gezogen zum Marina Sands Hotel, der nächsten Bar. Vom Marina Sands hat man einen super Blick über die komplette Stadt. Der Besuch der Bar oder der Aussichtsplattform gehört auch zu einem Must-Do in Singapur. Das Hotel ist besonders wegen des Infinity Pools bekannt, da dürfen aber nur Hotelgäste rein.
Am Eingang hat man die Wahl zwischen: a) 23 SGD für das Observation Deck oder b) Eintritt zur Bar für 20 SGD. Wir haben uns für die Bar entschieden, denn die 20 SGD werden für Drinks angerechnet, bei der Aussichtsplattform nicht.
Zunächst sind wir aus dem Aufzug kommend nach links zur Bar gegangen. Ich war schon total enttäuscht, da das Observation Deck einmal um die Bar herum geht und man daher den Weg und das Geländer im Sichtfeld hat. Als Barbesucher darf man nämlich nicht die 5 Schritte zum Geländer gehen, dafür braucht man ein Ticket – bekloppt!
TIPP
Daher ein heißer Tipp: Wenn man aus dem Aufzug kommend nach rechts geht, ist dort nochmal dieselbe Bar, wo man mit unserem auch Ticket hin darf. Ob dort auch der Getränkevoucher eingelöst werden kann, wissen wir nicht. Jedenfalls hat man von hier eine super Sicht! Man sitzt direkt am Geländer und keine Besucherterrasse ist im Weg. Was eine tolle Aussicht auf die Skyline!
Da wir um 21 Uhr dort waren, haben wir nochmal die Lasershow gesehen. Von oben auch richtig cool, da man nun die Laser viel besser sieht. Nur hört man nichts von der Musik. Bei wem es zeitlich passt, sollte beides ansehen: unten mit Musik und oben von der Bar aus – klasse!
Wir haben uns nur diese Skybar angesehen, sicherlich gibt’s noch viele weitere. Empfohlen wurde uns noch „1 Altitude“, aber die haben wir nicht mehr geschafft.
Restaurantempfehlungen:
Singapur ist bekannt wegen der vielen Streetfood Ecken. Wir haben viele besucht, aber irgendwie war es nicht so unser Ding. Sehr berühmt ist Chicken Rice. Sah für uns aus wie Chickenstücke mit trockenem Reis, also nicht so spektakulär ansprechend! Meist mag ich das Hühnchenfleisch hier auch nicht, da man es oft mit wabbeliger Haut und so Schnödderzeug dran serviert bekommt…
Daher waren wir danach die Tage nochmal im selben Restaurant wie in Hongkong: Im “Din Tai Fung”, ein bezahlbares Sternerestaurant. Dort gibt’s Dim Sum. Dim Sum sind kleine Speisen, besonders berühmt sind die dampfgegarten Dumplings, jam jam!
Die Pork Dumplimgs und die Wontons sind einfach weltklasse lecker! Wir haben in Hongkong auch ein paar andere Läden probiert, aber keinr konnte mit dem Din Tai Fung mithalten! In Sinapur gibt’s den Laden sicherlich 5-6x und daher sind die auch nicht so voll und haben keine lange Wartezeiten. Unbedingt probieren! ?
Mittlerweile sind wir auf Bali angekommen und genießen die Ruhe an den Reisfeldern 🙂
Bis bald,
Thomas & Julia
Danke für den tollen Artikel…wir starten morgen nach Singapur und konnten uns so einige Tipps von euch mitnehmen! Die Vorfreude auf diese Stadt ist riesig!! 🙂 LG Tanja & Matthias
Hallo Ihr beiden, vielen Dank! Wir hoffen ihr habt viel Spaß in Singapur gehabt und die Tipps waren hilfreich! Schöne Grüße, Thomas & Julia